Martins-Rock-Nacht

Jubel aus 1000 Kehlen

STRAELEN. Mitternacht war längst vorüber, als Günther Reufsteck strahlend durch die Stadthalle stromerte. Beide Daumen reckte der Kulturring-Vorsitzende in die Höhe. Und der Jubel aus 1000 Kehlen unterstrich das. Die 2. St.-Martins-Rock-Nacht in Straelen war ein absoluter Knaller: professionelle Bühne und Licht-Show vom Kulturring, knackiger Sound von Rockline und vier Super-Bands.
    Von Anfang an gab's Volldampf. "Chili" als erste Formation hielt sich gar nicht erst mit Geplänkel auf, sondern sprang in die Disco-Szene der 70er. Donna Summers "Hot stuff" und Gloria Gaynors "I am what I am" sorgten vor allem bei den Frauen im Publikum für verzücktes Hüftwackeln ebenso wie das legendäre Duett "You're the one that I want". Auch Freunde geradlinigen Gitarrenrocks à la Dire Straits wurden bedient.
    Am vollsten wurde die Bühne bei einer geballten Ladung Soul. Die zwölfköpfige "Halle B" erweckte die gute alte Motown-Ära wieder zum Leben. Die Bläsersektion, drei Sängerinnen und ein Sänger waren die Pfunde, mit denen diese Band wuchern konnte. Goodies wie "Knock on wood" und "Lady Marmelade" wurden frenetisch gefeiert.
    Die Lokalmatadoren von "Al Gusto" steigerten die Stimmung noch. Ihre Bühnenshow war, mit Pyro-Effekten unterstrichen, eine runde Sache. "Where the streets have no name" von U2 war nur eines der vielen Paradestücke. Ein Abräumer: Led Zeppelins "Whole lotta love".
    Nicht genug kriegen konnte die nach Mitternacht immer noch randvolle Halle auch von "Second Edition". Die sieben Musiker zelebrierten Rock-Klassiker unter anderem von Pink Floyd, Manfred Mann's Earthband, Tina Turner und Supertramp und rissen das Publikum immer wieder zu Jubelstürmen hin.
    Das Finale war ein Meer funkelnder Wunderkerzen. Einziger Wermutstropfen: Nächste St.-Martins-Rock-Nacht ist erst in einem Jahr.